Google+ Julias Buchblog: Petra Durst-Benning - Kräuter der Provinz

Samstag, 5. März 2016

Petra Durst-Benning - Kräuter der Provinz

Kräuter der Provinz
Petra Durst-Benning
ISBN 9783734100116


Therese ist geschockt: die tatkräftige energische Wirtin und Bürgermeisterin bekommt die Diagnose "Brustkrebs" und muss dringend in medizinische Behandlung. Aber wer kümmert sich um ihr geliebtes Maierhofen, wenn sie für längere Zeit ausfällt oder gar stirbt? Zwar hat die Kleinstadt viele pittoreske Ecken, tüchtige Bewohner und gute Produkte, aber die Gemeinde kämpft mit Geldmangel, Arbeitsplätze sind rar und die Jungen ziehen weg. Um ihrem Heimatort eine Zukunft zu sichern, lockt Therese ihre Cousine Greta nach Maierhofen, die erfahrene Marketingfachfrau soll einen Weg aus der drohenden Misere finden. Doch Greta hat selber mehr Probleme, als die Fassade der erfolgreichen Geschäftsfrau ahnen lässt, und mag die Scheinwelt der Werbung nicht mehr sehen...

Bisher hat Petra Durst-Benning historische Romane geschrieben, von denen ich jeweils nur mäßig begeistert war (siehe hier oder hier), weil sie die Geschichten jeweils hoffnungslos überfrachtet hat und ihre starken Frauenfiguren dadurch fast übermenschlich und ziemlich unhistorisch erschienen. Da der Schreibstil aber immer sehr flüssig und gefällig war und die Bücher mit etwas weniger Drama ganz nett gewesen wären, wollte ich dem ersten Gegenwartsroman der Autorin eine Chance geben. Und es hat sich gelohnt, die Geschichte um Maierhofens Aufstieg vom verschlafenen Provinznest zum zukunftsträchtigem Genießerdorf ist zwar manchmal etwas sehr einfach und unproblematisch dargestellt, aber ansonsten durchaus rund und nachvollziehbar und mit einem liebevollen Blick für Details. Und da nicht eine menschliche Person, sondern eine Kleinstadt die Hauptfigur ist, verteilen sich die diversen Handlungsstränge und Plot-Entwicklungen plausibel auf die verschiedenen Bewohner. Ich hoffe, dass Petra Durst-Benning sich noch öfters in die Gegenwart "verirrt", der Genrewechsel bekommt ihr gut!

Fazit: Der erste zeitgenössische Roman der Autorin ist deutlich runder und plausibler als ihre historischen Romane.


Herzlichen Dank an Randomhouse fürs Rezensionsexemplar!

3 Kommentare:

  1. Huhu
    Das Buch hab ich schon länger auf der Wunschliste. Danke für die Rezension.
    Lg Sonja

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  2. Manchmal braucht es eben auch ein paar Versuche, bis es richtig gut wird. :) Schön, dass das Buch dir gefallen hat.

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    1. Stimmt, aber bei mehr als 15 historischen Romanen nach demselben Muster handelt es sich nicht am Anlaufschwierigkeiten, sondern um System. Umso schöner, dass die Autorin diesmal was anderes probiert hat!

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