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Samstag, 9. April 2016

Bettina Belitz - Diamantkrieger-Saga: Damirs Schwur

Diamantkrieger-Saga: Damirs Schwur
Bettina Belitz
ISBN 9783570164174



Die 17-jährige Sara kann nicht nur gut klettern, sondern auch Diamanten regelrecht "spüren". Da ihre Situation prekär ist und die Pflege für ihre kranke Großmutter viel Geld verschlingt, nutzt Sara ihre Fähigkeiten, um für den Unterwelt-Boss Kratos als Meisterdiebin zu arbeiten. Das geht eine Zeitlang ganz gut, doch dann gerät alles aus dem Lot. Sara macht unheimliche körperliche Veränderungen durch, entwickelt Visionen und weitere mysteriöse Fähigkeiten. Ob der undurchschaubare Damir etwas damit zu tun hat, der kürzlich in der Unterwelt aufgetaucht ist und auf Sara eine faszinierende Anziehungskraft ausübt?

Nach der allgemeinen Begeisterung über die Splitterherz-Trilogie war ich auf den ersten Band der neuen Diamantkrieger-Reihe von Bettina Belitz gespannt, wurde allerdings herb enttäuscht. Dem Klappentext nach habe ich einen spannenden Fantasyroman erwartet, bekommen habe ich einen wirren Mix aus Familiendrama, Mafiaverwicklungen, Drogensumpf, Liebesgeschichte und noch ein paar Fantasyelementen. Dazu kommt, dass die Geschichte in vielen Punkten sehr schwammig bleibt. Mag sein, dass sich die unzähligen offenen Fragen in den Nachfolgebänden klären, aber für mich war das Ganze einfach viel zu vage. Dieser erste Band wirkte auf mich wie ein absurd langer Prolog, ohne dass danach noch etwas Greifbareres mit mehr Substanz folgt. Erschwerend kommt hinzu, dass viele der wenigen klaren Punkte in Belitz' Weltenentwurf einfach unplausibel sind. Beispielsweise wird Saras Umgebung als düster, kriminell und verroht beschrieben, trotzdem bewahren die Reichen ihren Schmuck ungeschützt in der Schublade auf, so dass eine halbwegs geschickte Fassadenkletterin da einfach rankommt? Auch von Saras angeblicher Intelligenz konnte ich nicht viel bemerken. Es ist zwar nett, mal eine Protagonistin zu haben, die magische Vorkommnisse nicht einfach schulterzuckend hinnimmt, aber etwas mehr Überlegung wären die diversen seltsamen Vorgänge schon wert. Stattdessen verrennt sie sich blindlings in eine eher unplausible Erklärung und hält daran fest, auch wenn die Ereignisse dauernd zeigen, dass diese Theorie falsch sein muss. Das führte relativ bald dazu, dass die Geschichte sich längere Zeit weitgehend im Kreis drehte, weil bei Sara einfach gar keine Entwicklung festzustellen war. Auch die anderen Protagonisten agieren oft auf eine Weise, die für den Leser unverständlich scheint, und nehmen lieber in Kauf, dass Sara sich ständig in Gefahr bringt, als ihr ein paar Dinge zu erklären. Zusammen mit der unbefriedigenden Situation, dass sich auch beim Leser die Fragen häuften, Antworten aber Mangelware blieben, hat mir das den Reihenauftakt derart verleidet, dass ich keinerlei Lust habe, Saras Geschichte in den kommenden Bänden weiter zu verfolgen.

Fazit: unbefriedigender Reihenauftakt mit schwammigem oder undurchdachtem Weltenbau und einer nervig sturen Hauptfigur

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