Google+ Julias Buchblog: Marie Kondo - Magic Cleaning 2: Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben

Sonntag, 5. Juni 2016

Marie Kondo - Magic Cleaning 2: Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben

Magic Cleaning 2: Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben
Marie Kondo
ISBN 9783499628955


Da Magic Cleaning 1 die mit großem Abstand meistgelesene Rezension auf meinem Blog ist, musste ich mir den Nachfolgeband unbedingt mal ansehen. Während es im ersten Teil vor allem ums Ausmisten ging, legt Marie Kondo nun den Fokus aufs richtige Aufräumen. Nach einem eher allgemeinen Teil widmet sie sich dann den einzelnen Bereichen. So liefert sie detaillierte bebilderte Anleitungen, wie man Kleidung so zusammenlegen kann, dass sie im Schrank steht, nach welchen Kriterien man Kommoden oder Schränke am besten einräumt und auch Badezimmer und Küche kommen nicht zu kurz.

Im ersten Buch verspricht Marie Kondo, dass man nie wieder grundsätzlich aufräumen muss, wenn man nach ihrem System einmal radikal ausgemistet und aufgeräumt hat. Wenn das aber so funktioniert, wozu braucht es dann einen zweiten Teil? Nur für die Anleitungen zum Kleiderfalten? Entsprechend skeptisch nahm ich das Buch zur Hand und wie schon zuvor überzeugte mich auch dieses Mal Kondos Herangehensweise nicht. Dabei sind die Grundideen gar nicht schlecht, etwa hübsche, aber nutzlose Lieblingsstücke in irgendeiner Form weiter zu nutzen, statt sie nur zu verwahren. Aber fast alle Beispiele, die Marie Kondo aufführt, finde ich im Einzelfall wenig praktikabel und ziemlich abstrus. Ein Ballkleid oder Bauchtanz-Kostüm als Hauskleid zum Putzen anziehen?! Wenn ich das nie wieder trage, gebe ich es weiter, damit es andere glücklich machen kann, aber ein schickes Ballkleid zum Putzen, das könnte ich dem Kleid nicht antun, wenn ich es wirklich lieben würde, und sonderlich praktisch ist es auch nicht! Auch beispielsweise den Vorschlag, hübsche Handtücher auf Kleiderhüllen zu nähen, um den Schrank bunter zu gestalten, finde ich sinnlos. Hübsche Handtücher benutze ich in Küche und Bad, dort sehe ich sie regelmäßig. Und die Kleidersäcke im Schrank nehme ich so selten zur Hand, dass es ziemlich egal ist, wie sie aussehen. Da wäre das Handtuch drauf nur eine weitere Lage Stoff, die Platz frisst, kommt aber überhaupt nicht zur Geltung. Andere Vorschläge mögen für Japanerinnen hilfreich sein, aber in Mitteleuropa wirken sie nur eigenartig. So stellt sich hierzulande fast nie die Frage, was man unter dem Herd am besten verstaut, denn dort ist der Backofen, genauso wie üblicherweise unter der Spüle Mülleimer und Putzzeug stehen. Und dann sind da noch wie im ersten Band die esoterischen Tipps, die ich eher befremdlich finde. So werde ich sicher nicht jeden Abend mein Portemonnaie in eine mit hübschem Stoff ausgeschlagene Schachtel legen, damit es sich vom stressigen Tag erholen kann...

Fazit: Alles in allem ein ziemlich nutzloses Buch, dessen Entsorgung wohl sein einziger Beitrag zu einer ordentlicheren Wohnung sein dürfte.

3 Kommentare:

  1. *lach* Danke für deine Rezi, du hast mir gerade den Tag versüßt. Ich glaub, das mache ich ab jetzt. Ich kaufe extra eine schöne Schachtel und lege meine Geldbörse hinein. Mein Portomonaie soll es ja auch schön haben ;-) *kicher*
    LG
    Yvonne

    AntwortenLöschen
  2. Der letzte Satz ist sehr schön. Ich persönlich habe noch kein Buch zum Thema gelesen, aber deine Beispiele zeigen mir, dass das nicht so falsch gewesen sein kann. :D

    AntwortenLöschen
  3. Huhu Julia, schade, dass dir die beiden Bücher nicht gefallen haben. Ich hab mir auch gerade deine Rezension zum ersten Teil angeschaut, denn eigentlich hatte ich überlegt, mir das Buch auch zuzulegen, aber jetzt lasse ich es wohl lieber. Ich wollte einfach ein bisschen aussortieren, weil ich viel zu viele Sachen habe, die ich nicht unbedingt brauche und hatte mir ein paar Tipps erhofft, wie man das am Besten schafft. Aber wenn ich schon lese, dass die Autorin alles in Müllsäcke packt und wegwirft, mag ich das Buch nicht - vieles kann man ja zum Beispiel auch noch spenden und gleich Säckeweise noch gute Dinge wegzuwerfen mag ich nicht besonders gern. Daher vielen Dank für die Rezis :)
    Ganz liebe Grüße, Krissy <3

    AntwortenLöschen